Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [394]

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Früh um 5 h stand ich auf, arbeitete bis 9 h; dann ging ich in die Stadt und ins fürstliche Haus. Dann zum Maler Riedl auf die Wasserkunstbastei No. 1269 im 2. Stock, wo ich eine Stunde blieb; war da wegen Medaillon vom Walnefer. Als ich wegging, fand ich Therese beim Tomeoni. Ich freute mich innig, das gute Mädchen zu sehen, gab ihr ein kleines Etui, die Theaterzeitung und ging zum Graveur wegen meinem Petschierstöckl und Uhr. War bei der Babett, Bertier, zahlte alle und wurde überall gut aufgenommen. Mittags aß ich bei Theresen, ich war froh und munter. Nach Tisch sprach ich mit der Mutter in einem sehr vertraulichen Tone, und erklärte ihr, dass Theresens Liebe mein höchstes Glück sei; nach Tische unterhielt ich mich mit der Mutter und Therese. Um 4 h kaufte ich mir eine Weste, um 5 h fuhr ich mit Stellwag und Frau in unseren Garten. Später kam die Hofrätin Osswald; wir sahen alles an, unterhielten uns mit Schiffahren und hatten viel Spaß mit Charles, das Schiff untergehen zu machen. Ich begleitete die Osswald nach Hause, ging mit Klimbke ins Burgtheater, schwätzte ein Weilchen und trollte mich nach Hause. Ich zog mich aus und fand mich im höchsten Grade durchnässt.
Band 01 (I.), Seite 51v
05.09.1798
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