Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3929]

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1808
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Windig, großer Staub. Früh harcelierte ich mit Nitschner wegen Nachgiebigkeit gegen Gold. Später fuhr ich mit Therese zum Keglevich, zum Wisenfeld wegen Tabaks-Pass für Marcus und zum Peter, wohin ich wegen Reparatur den Bschaidner bestellte. Therese aß bei ihrer Mutter, ich ging mit Peter zu ihm speisen. Nach Tische kamen Mayerhofer und Röckel, wir schwatzten und ärgerten uns. Nach Mittag war ich zu Haus, Therese auch, wir hatten Besuch von der Umlauf. Abends ging Therese mit ihrer Mutter, Nina, Bulla und Werlen in die Loge im Theater an der Wien „Idas und Marpissa“. Ich begab mich ins Kärntnertor-Theater, zum ersten Mal „Das Milchmädchen“, Singspiel in 2 Akten von Leroy (?), nach Sewrins (?) Vaudeville von Treitschke, Musik von A[nton] Fischer, Kapellmeister an der Wien. Im Burgtheater geben sie heute nach vielen Jahren wieder „Das öffentliche Geheimnis“. Es war nicth voll, ich kam mit Michel, Castelli, später mit Klimbke und Kárner zusammen. Die Musik ist sehr entlehnt, besonders aus den „Deux journées“, das Sujet langweilig, am wenigsten war das Publikum mit dem lokalen Reden des Weinmüller, mit dem Kleiderwechseln des Obigen mit Neumann zufrieden. Die Oper gefiel nicht. Von da ging ich ins Burgtheater und sah noch den 5. Akt. Es war nicht fleißig memoriert und gefiel auch nicht mehr. Mit Umlauf war ich zwischen 1. und 2. Akt im Bierhaus, und fanden zusammen, dass die Oper ihr Grab findet.
Band 06 (VI.), Seite 80v
05.05.1808
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