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Ein trüber, kühler Tag. Meines guten, edlen Vaters Namensfeier. Voll des Danks erinnere ich mich des Biedermannes, seiner Wohltaten. Früh arbeitete ich, besuchte den kranken Kárner und ging in die evangelische Kirche, es predigte Wächter. Im Burgtheater „Gulistan“, Kärntnertor-Theater „Julchen“, Leopoldstädter Theater „Götz von Berlichingen“. Therese speiste allein, ich kam mit Peter und Mayerhofer zusammen, und aß bei Nitschner, da er mich schon den ganzen Morgen begleitete. Den beiden anderen gaben wir nach Mittag das Rendezvous im Prater. Zu Haus fanden wir die junge Frau sehr übel. Es gab ein jämmerliches Spektakel, ich war mit Ellinger (?) fast allein am Tische. Nitschner blieb zu Haus, ich fuhr zur Rasumofsky-Brücke, ging in den Prater, traf Prinz, Filath, Kárner, ging in seiner Compagnie herum. Er fuhr nach Haus, ich ging ins Leopoldstädter Theater. Fand auch da Compagnie, langweilte mich aber ganz außerordentlich. Therese ging nach Tisch mit Rodler zur Hocheder, dann auf die Bastei und August[iner]gang, wo der Kaiser, Kaiserin, des Kaisers gestern angekommene Schwester, mit ihrem Gemahl, dem Prinzen Anton von Sachsen vom Albert herabkamen, der ein großes Diner gab. Nach Mittag waren sie auch im Prater, wo sie fast von Staub und Menschen verdeckt waren. Therese war abends zu Haus.
Band 06 (VI.), Seite 78v
24.04.1808
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