Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3917]

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Trüb. Früh arbeitete ich zu Haus, schrieb an Patsch, ging ins Haus zum Grafen. Therese zur Stöger, ich gratulierte im schwarzen Anzug dem Hofrat zur Georgsfeier. Heute muss ich noch vom Montag den Actus im Theater an der Wien „Adalrich Markgraf von Mähren“ nachtragen. Beim [..?. Zahl fehlt] Akt stürzte ein Pferd, doch ohne Reider, ins Orchester hinab, welche zum Glück leer war, zertrat mehrere Instrumente, wollte auf’s Theater zurückspringen, konnte nicht, und wurde ohne alles Unglück auf der Vogonedi-Seite durchs Parterre abgeführt. Nur mehrere Damen und Messieurs verloren Hut, Umhangtücher, Shawls, Ridiküls, Schnupftücher etc. Die Verwirrung soll außerordentlich gewesen sein. Ich ging zu Rohrweck wegen Schneiden der roten Gläser in die Kandelaber, zum kranken Kárner, in die Theaterkanzlei und ins Bureau des Mayerhofer (?). Kárner kann sich nicht erholen, er kränkelt den ganzen Winter. Mittags sprach ich Peter und sagte ihm, dass er nach Mittag von mir besucht wird. Eckhart war nach 4 Wochen wieder unser Gast, groß war die Freude, ihn wieder bei uns zu haben. Nach Mittag erhob sich ein starker Wind. Ich arbeitete, ging zu Peter. Im Leopoldstädter Theater ist zum 1. Mal „Götz von Berlichingen“ von Goethe, im Burgtheater „Leinenweber“ und „Pompejanum“, im Kärntnertor-Theater nach langer Zeit wieder „Das Schreibpult“. Therese unterhielt sich den Abend mit Werlen. Ich blieb bis 8 h bei Peter, es kam auch Mayerhofer (?), welcher mich begleitete. In der Stadt ging ich noch ins Kärntnertor-Theater, dann ins Burgtheater, wo ich gleich Compagnie fand und blieb.
Band 06 (VI.), Seite 78r
23.04.1808
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