Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3914]

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Heiter. Früh arbeitete ich, schrieb wegen einem jungen Mann vom Feldsberger Forstamt an Stessel, den mir Klimbke empfahl und der in die Eisenstädter Forstschule zu gehen wünscht. Ich fuhr mit Turnau in Compagnie zu Brandmayer und in die Porzellanfabrik, traf mit Nitschner zusamen und versprach ihm mit Therese da zu speisen, das ist morgen. Mittags allein, nach Tische arbeitete ich, zahlte, las, ging zu Rohrweck. Therese war bei Stöger. Abends ins Burgtheater „Jäger“, ein H[err] Grimmer spielt den Anton. Goldmann Josephine und Therese besuchten nach Mittag Eckhart, Werlen holte sie ab und sie kamen erst gegen 8 h zurück. Die Töpfer Babett, Rodler und die Kammerfrau von Carl Zichy besuchten uns. Röckel schrieb mir um 5 fl. auf ein Paar Stiefel, ich schickte ihm alte Stiefel, die ihm mehr nützen werden. Im Burgtheater fand ich gleich Compagnie, Hartmann, Rivolla, Weidmann, war auch im 3. Stock. Dieser Grimmer von Weimar ist ein hübscher Bursche, gefiel aber gar nicht und das mit Recht. Er ist monoton, unverständlich, zerreisst seine Reden und hat ein unrichtiges Spiel.
Band 06 (VI.), Seite 78r
20.04.1808
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