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Kalt, trüb. Früh zu Haus, dann fuhr ich zu Uffenheimer, zur Keglevich, zum Högler, Stegmayer, dann in die Josephstadt zu Haumer (?). Da ist heute der Rothe ihre Einnahme „Der eiserne Mann“, 2. Teil. An der Wien „Don Juan“, Einnahme der Campi. Ich gab die Loge dem Quarin. Mit Nitschner ging ich zu Janitz, wo ich die Kurtine mit der Aufschrift „Nachsicht gibt Mut“ schon fertig, alles Übrige der Vollendung nahe fand. Großes Diner, Nitschner, Peter, Jean, Werlen, Röckel waren unsere Gäste. Um 2 h Generalprobe mit Musik. Werlen ließ uns durch Triebensee (?) einen sehr angenehmen Schlusschor komponieren. Um uns mit diesem Stück, und mit Hollerblühs Rolle bis zum Schluss zu necken, bekam der arme Zrust gestern in der Pantomime „Harlekin auf der Insel Liliput“ das Blutspeien und schrieb uns. Nun sind wir ohne Hollerblüh, welche Verlegenheit !. Wir zitierten Mayerhofer und der war so gefällig, die Rolle zu übernehmen. Mayerhofer sagte, Zrust wäre gesund, habe bloß den Vorwand genommen. Die Probe ging gut. Nach 5 h gingen wir ins Laboratorium, ließen alles aufladen. Dann mit Röckel und Peter ins Josephstädter Theater, Werlen kam nach und wir blieben in Compagnie zusammen. Vorher waren wir auf der Bühne und beim Restaurateur. Die Vorstellung war nicht so schlecht, es war auch voll, das Hereingehen aber äußerst empfindlich, denn der Sturm hauste.
Band 06 (VI.), Seite 73r
17.03.1808
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