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Ein feuchter, düsterer, melancholischer Tag. Früh war Therese nicht wohl, sie leidet sehr an Krämpfungen. Ich arbeitete, ging zum Grafen, zu Erhards Sollizitator wegen Josephinens Forderung von 542 fl. an Joh[ann] Keglevich. Mittags zu Haus. Im Burgtheater „Unser Fritz“, „Paul und Rosette“, im Kärntnertor-Theater „Probe“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“, Majetti (?) als Agnes. Nach Mittag arbeitete ich, Peter besuchte mich. Mit ihm sprach ich wegen der Illumination. Nitschner zaudert sehr mit dem Rollen senden. Therese blieb abends zu Haus, ich entschloss mich, an der Theaterkasse wegen der Loge nachzusehen; sie war vergeben. Ging mit Röckel ins Riedlsche Bierhaus, da fanden wie die halbe Mayersche Gesellschaft von Znaim und hatten unseren Jux. Ich begegnete Treitschke, der eben zu Hartl (?) ging, um mit ihm wegen Baumanns Einnahme, und Theresens Douceur, wenn sie draußen singt zu reden. Sie war den Abend bei Therese und spielte da, bis ich vom Theater zurückkam. Ich suchte Compagnie auf und ging dann ins Burgtheater, wo ich außer Krünes und ihren Mädchen keine Bekannte traf.
Band 06 (VI.), Seite 72r
10.03.1808
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