Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3847]

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1808
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Kalt, heiter. Im Kärntnertor-Theater zum Vorteil der Regisseure Lang, Koch und Brockmann zum ersten Mal „Macbeth“, Trauerspiel in 3 Akten von Schiller nach Shakespeares 5 Akten. Therese lud die Nitschner und Sohn nochmals zum Speisen ein und ging zum Stöger zur Lektion. Ich war beim Grafen, kam in Compagnie beim Peter und verabredeten das Rendezvous beim „Macbeth“. Nitschner und Sohn waren unsere Gäste, nach Tisch kam Lang von der Apotheke. Um ½ 4 h gingen wir schon ins Theater, Wanzmann sperrte uns eine Seitentüre auf. Das Gedränge war außerordentlich. Ich fand noch Hardegg, LaTraite (?), Cajetan, Zeuner und ließ die ganze Compagnie hinein. Therese führte ich in den 4. Stock, ich blieb mit Peter im Parterre. Das Stück dauerte bis ½ 11 h, manche Szenen langweilten. Die Hexenszenen überraschten, besonders die 4. Die letzte Szene des Lang erschütterte mich, er übertraf sich selbst. Am Ende erschienen alle 3, Lang als Senior dankte im Namen der anderen. Sie mögen bei 6000 fl. eingenommen haben.
Band 06 (VI.), Seite 69v
13.02.1808
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