|
3811
1808
1
8
Nasskalt, trübe. Den Vormittag beim Grafen, teilte Theaterbillets aus, war auch bei Pescat. Mittags allein, Therese hat Krämpfungen und liegt. Nach Mittag arbeitete ich, schickte Klimbke eine Loge ins Burgtheater „Bettelstudent“, letztes freies Theater. Im Kärntnertor-Theater „Er mengt sich in alles“; das Theater an der Wien ist geschlossen, teils wegen Zurichtung, teils wegen Generalprobe zu „Armida“. Nach Mittag arbeitete ich, abends zu Stegmayer, welcher mich engagierte, in die Generalprobe zu führen. Da fand ich Bauer, Goldhahns (?) Schwiegersohn. Na h 6 h machten wir einen Versuch, ins Parterre ohne Billetts zu kommen, obwohl der Fürst närrisch stürmte und niemand einlassen wollte. Es gelang, und gelang auch so vielen, dass Parterre und Galerien voll waren. Ich postierte mich zum Castelli und Grohman, die gute Bierwirtin vom Vogonedi (?) brachte uns Bier, Käse und Kipfeln. Wir erquickten uns und blieben 3 Akte sitzen. Den 4. und 5. Akt schlichen wir herum. Im Ganzen großes Spektakel, doch langweilig, nichts, was Ballett ist, gefiel mir gut, einige Kleinigkeiten der Solo-Tänzer auszunehmen. Ich kam um11 h nach Hause.
Band 06 (VI.), Seite 66v
08.01.1808
|