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Böses Wetter; man kann wegen Kot nicht fortkommen. Den Vormittag bei der Gräfin, dann fuhr ich zum Sticker und Brandmayer, stieg beim Keglevich ab, revidierte und übergab dem Scheich den Keller. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Abends entschloss ich mich ins Burgtheater zu gehen „Die Advokaten“, Wilhelmine Rivolla tritt als Sophie auf, es ist ihr erster Versuch. Sie sagte manches gut und herzlich. Ich kam neben den Geschwistern der Rivolla zu sitzen und unterhielt mich. Die Rivolla wurde vorgerufen, die Mutter führte sie heraus und sprach: „Ihre Gnade und Teilnahme zu gewinnen, war bisher mein heiligstes Bestreben. Sie mir zu erhalten, ist mir wohl eine ebenso hohe Pflicht, aber mein unbegrenztes Dankgefühl immer länger und länger auszudrücken, ist mein Vermächtnis an meine Tochter, zu dessen strenger Vollstreckung es keines anderen Advokaten bedarf, als Ihres Herzens, und Ihrer aufmunternden Güte und Nachsicht“. Es wurde sehr geklatscht und gut aufgenommen.
Band 06 (VI.), Seite 64v
16.12.1807
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