Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3769]

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1807
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Undurchdringlicher Nebel. Den Vormittag beim Grafen, sprach Lissl, Reider und hatte in der Gesellschaft Ärger. Mittags allein, nach Mittag kam die arme Sieber und klagte, dass sie kein Quartier, keine Kost habe; bat ihr letztere zu geben, welches wir auf keinen Fall tun können. Ich schrieb meiner Mutter, arbeitete, suchte mir Compagnie und ging ins Theater an der Wien, zum 2. Mal „Wladimir, Fürst von Nowgorod“, historische Oper in 3 Akten von Stegmayer, Musik von G[ottlob] B[enedikt]. Bierey aus Dresden. Es war nicht voll, das Buch höchstens mittelmäßig, die Musik besser, doch konfus. Das Ganze machte kein Glück. Ich fühlte Langeweile, schwätzte mit Kárner, Michel, zuletzt mit Salieri, den die Oper auch nicht unterhielt. Verdient wurde Schmidtmann (?) als stummer Sklave vorgerufen. Therese sang im Burgtheater „Opferfest“, sang heute vortrefflich, wurde sehr applaudiert und machte in meiner Abwesenheit einen Ehrentag.
Band 06 (VI.), Seite 62r
27.11.1807
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