Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [374]

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1798
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Ein angenehmer, kühler Morgen. Um 6 h stand ich auf und setzte mich zur Arbeit. Früh fuhr Walther nach Laxenburg, Kutschersfeld nach Wien, also war ich wieder allein. Vor Mittag besuchten mich Packh, Röckl und Katter. Ich arbeitete und zur Zeit musterte ich und endigte (?) Amaliens Brief. Mittags aß ich bei meiner Mutter; nach Tisch säß ich zu Hause bis ½ 6 h, als ich in den Tiergarten fuhr und Röckl, Elsler und – wie galant ! – Katter, meinen erklärten Nebenbuhler mitnahm. Ich kutschierte mit den Schecken durch einige Seitenalleen bis zum Kornbrunn(?)teich. Welche herrliche Aussicht bot sich uns ! Zu unseren Füßen lagen Gschieß, Oslip, weiter vorwärts Mörbisch, Margarethen; vor uns wie in einem Spiegel sahen wir den großen Neusiedler See. Wäre Therese an meiner Seite gewesen, dann hätte diese malerische Gegend den köstlichsten Reiz für mich gehabt; so aber fehlte mir meine Therese. Um 8 h waren wir zu Hause; ich soupierte bei meiner Mutter, da kam Elsler. Später auf den Platz mit Zehetner; wir trafen uns und besuchten mich ein Weilchen. Um 10 h lag ich schon im Bette und schlief recht sanft.
Band 01 (I.), Seite 49v
16.08.1798
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