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Kalt, trüb, windig. Früh machte ich meine Fahrt mit Therese und nachher meine gewöhnlichen Gänge. Sprach Reider und Peter, blieb eine Weile in ihrer Gesellschaft und ging mit Peter Tischzeug kaufen. Mit Therese war ich zu Gumpendorf in der Handschuh-Fabrik, und kaufte Therese und mir Handschuhe; mit der Hälfte, die ich im Sack hatte, machte ich mir mit Therese viel Lachen. Eckhart war unser Gast und wir sehr aufgeräumt. Nach Mittag arbeitete ich. Abends begab ich mich ins Theater an der Wien. Zum ersten Mal „Idas und Marpissa", romantische Oper in 3 Akten von Stegmayer, Musik von Seyfried, Dekorationen von Gail und Sacchetti, Maschinen vom Putz, Mordsspektakel. Es war unglaublich voll. Der 1. Akt, worin sich die Rose öffnet, dann der Traum mit der großen Versenkung war das Beste. Der 2. Akt lässt nach, und der 3. ist Erneuerung der alten Geschichte, ganz überflüssig und langweilt sehr. Den ganzen Wert bestimmen die Dekorationen und ein paar Maschinen. Ich traf Peter, Reider (?), blieb und soupierte in ihrer Gesellschaft. Therese ging mit Hocheder ins Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“ und Divertissement, worin Angiolini den betrunkenen Soldaten spielt.
Band 06 (VI.), Seite 57r
10.10.1807
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