Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3705]

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1807
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Früh Regen, nach Mittag schönes Wetter. Ich fuhr früh allein zum Jahny, in die Porzellanfabrik und zum Brandmayer, ging in die Theaterkasse, zum Keglevich. Expedierte vom Ehrenfels eine Estaffette an den Grafen, besuchte Filath, sprach mit Peter und forderte ihn auf, nicht nachzugeben, ihr Betragen nicht zu dulden. Klimbke war mein Gast, wir sprachen von seiner Torfkohlen-Brennerei etc. Nach Mittag arbeitete ich, ging zu Reimann auf seinen Bauplatz. Als ich auf den Bauplatz kam, war man im Begriffe, einen der Hauptpfeiler der Kirche umzuwerfen, welches der Polier auch geschickt ausführte. Ich las Reimann und ihr die Inschrift zu dem Grundstein vor, sie gefiel beiden, übergab sie, um selbe auf eine Medaille in Erz oder Zinn graben zu lassen. Später ins Burgtheater, zum ersten Mal „Brautschmuck“, Schauspiel in 5 Akten von Holbein, als Fortsetzung des „Fridolin“. Es war sehr voll, ich hatte an Peter Compagnie und plauderte. Das Stück strotzt von Unwahrscheinlichkeiten und Unsinn, und wurde zum Teil ausgezischt, zum Teil beklatscht. Therese spielte im Kärntnertor-Theater „Caliph“, nachher „Helena und Paris“.
Band 06 (VI.), Seite 55r
24.09.1807
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