Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3651]

3651
1807
8
1
Drückende Hitze, unerträglicher Staub. Alles ist welk und ausgebrannt. Früh fuhr ich mit Therese zu Rauecker, Jahny, Högler und Brandmayer. Mittags allein, nach Mittag war ich zu Hause. Es kam die Ritzin und borgte von Therese ihren Kamm. Therese gab ihr selben und machte ihr mit einer Rosen-Girlande ein Geschenk, worüber die Braut viele Freude äußerte. Abends ging ich ins Theater an der Wien „Roderich und Kunigunde“, Parodie ohne Zwischenakte von Castelli. Ich fand wieder Compagnie und Langerhans saß im ganzen Stück neben mir. Es wurde viel gelacht, ist aber im Ganzen nicht ausgeführt und gefiel auch nicht. Viele verstanden es nicht und so wurde es auch wacker ausgezischt. Therese ging nach 7 h mit Hocheder und Nina zu Peter, der Einweihung des Tempels und Illumination des Gartens beizuwohnen, und ich folgte ihnen nach dem Stück. Alles fand sich beim Souper, Jungmann und Peter illuminierten. Gröller (?) und Frau, Klimsch (?), die Reider (?), Gstettner (?), Dr Freytag (?), die Geissler (?), später auch Ullmann waren in der Gesellschaft. Nach 10 h begann die Illumination, die recht artig war. Eine Harfnerin und Violinist, dann Therese und Nina unterhielten uns mit Musik. Wir blieben bis 2 h nachts.
Band 06 (VI.), Seite 49r
01.08.1807
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b