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Kühl. Schmidl mit der Reine und Adolph frühstückten bei uns, ich konnte sie nicht erwarten und musste fort. Dann begab ich mich zum Grafen, der fuhr um 10 h nach Seibersdorf mit Pergen, ich zur Donau und in die Neulingischen Magazine, später in Gesellschaft zu einem orientalischen Drukker in die Blumengasse. Mittags allein. Nach Tisch kam die Jeanette, später die Treitschke und ihr Mann. Abends fuhr Therese ins Kärntnertor-Theater „Uniform“, ich begab mich ins Burgtheater, um nach vielen Jahren wieder „Clavigo", Trauerspiel in 5 Akten von Goethe, zu sehen. Haide tritt als Beaumarchais auf. Eine hübsche Figur, aber schlechte Haltung, raues Organ, überschreit sich, ficht mit den Händen in der Luft herum und gefiel außer der Erzählung nicht. Er wurde doch vorgerufen und sprach: „Wenn das Herz so voll ist, schweigen die Worte“. Ich fand Compagnie und plauderte mit Kölbinger.
Band 06 (VI.), Seite 45r
24.06.1807
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