Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3600]

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1807
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Warm. Beim Erwachen gab ich meinem lieben Weibe zum Beginne des 8. Jahres unserer Ehe ein weißes Umhängtuch aus Kaschmir und 3 Paar seidene Strümpfe und freute mich ihres herzlichen (?) Besitzes. Sie gab mir von Wallis 3 Brustflecke. Ich machte ihr mit den Geschenken viel Vergnügen und ich freute mich ihrer Aufmerksamkeit. Früh 8 h beim Grafen und Keglevich, wo ich den ganzen Vormittag blieb. Ich kaufte heute ein schönes Tafeltuch und 24 Servietten, ging zur Töpfer, lud sie und Babett, dann zur Brandlin, um auch sie zum Diner einzuladen. Wir waren recht munter und freuten uns unseres Daseins. Der Sepherl schenkte ich den melierten Gehrock samt Beinkleid. Nach Mittag kam die Reserl zum Kaffee. Ich wurde vom Essen zum Grafen gerufen, um die Partezettel zu machen. Dahin kam Kampf, Massbruck, später Jasswitz (?), brachten mir Schriften vom Csermak, worin er mir Entsagungsschreiben vom Kuefstein, eine Aufkündung von 15.000 fl. an die Landrechte und ein Schreiben von ihm zirkulieren lässt. Niemand war mit seinem eigenmächtigen Tun einverstanden, keiner unterschrieb. Therese ging mit der Goldmann zur Joseph[e ?], brachte sie und die Bulla, es begann das große Kaffeetrinken. Nach 7 h ging ich in beide Theater, im Burgtheater „Vaterhaus“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie“ mit Anders. Suchte Gesellschaft, um 10 h nach Haus.
Band 06 (VI.), Seite 43v
11.06.1807
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