|
3590
1807
6
1
Schwül. Früh 8 h fuhr ich mit Therese zu Brandmayer und in den Prater, später ins gräfliche Haus, von da zum Keglevich. Die Gräfin fuhr heute mit der Maria nach Mariazell. Später zum Brandl, wo ich wegen Nachlässigkeit der Therese Verdruss hatte. Die Csekonics, welche gestern ankam und heute wieder abreist, speiste samt Brandl mit uns. Nach Mittag kam die Pauer (?) und holte Therese zum Abreisen ab. Eckhart machte uns viel Freude, da er uns besuchte. Therese und ich waren den ganzen Nachmittag zu Haus. Es kam die Reimann und brachte ihr ein sehr schönes Globus-Arbeitstischel, wovon Therese heute sprach, dass sie sich um ein solches sehnt. Sie wurde auf das Angenehmste überrascht und fing gleich zum Einräumen an. Der Abend verstrich ihr sehr angenehm. Ich ging um 6 h ins Theater an der Wien „Zerstörung von Akkon“ von Kirchberg, worin ein gewisser Grüner (?), ein sehr mittelmäßiger Held, zum 3. Mal auftrat. Es war leer, würde ich nicht Compagnie getroffen haben, schwer hätte ich es ausgehalten. Beim Hereingehen regnete es. Heute kaufte ich meinem lieben Weibe ein schönes weißes Umhangtuch von Angora, und bestellte ihr 6 Paar seidene Strümpfe, alles für den 11. Juni bestimmt. Es ist mein höchstes Vergnügen, diesem vortrefflichen Geschöpf Freude zu schaffen.
Band 06 (VI.), Seite 42v
01.06.1807
|