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Früh um 5 h stand ich auf. Mein Auge schmerzte mich sehr und war viel mehr entzunden. Um 6 h frühstückten Marisch und ich Schokolade. Ich arbeitete zu Hause bis 9 h, dann ging ich in die Stadt, sprach mit Portier Mayer, besuchte den Grafen und fand ihn glücklicherweise allein. Lang und viel sprach ich mit ihm; er war sehr gnädig und entließ mich getröstet. Als ich zu [Therese) ging, erzählte sie mir, dass die Mama beim Baron beurlauben war und er aus freiem Antrieb anfing, wegen der Zulage würde er sein Möglichstes tun. Nachher ging ich zu Therese, unterhielt mich mit der Mutter und erfuhr, das die Nina heute nach dem „Pirro“ mit der Gräfin Traun nach Bisamberg und die Mutter mit Therese morgen nach Tische dahin fahren. Am Sonnabend fahren Nina und Therese mit dem Baron Quarin zu Pfaller nach Schottwien. Später kamen Nina und Therese nach Hause. Ich speiste zu Mittag da, ging aber um 12 h zu Klimbke, welcher mir versprach, mich um ½ 3 h nach Tische abzuholen, aber nicht erschien. Um obige Stunde nahm ich herzlichen Abschied, besonders von meiner Therese und fuhr um 3 h mit Kutschersfeld nach Eisenstadt, wo wir um 7 h ankamen. Nachdem ich meine Sachen geordnet hatte, besuchte ich meine Mutter und brachte der Schwester eine schöne Haube, mit welcher ihr die Gassmannischen ein Geschenk machten. Ich erhielt von v. Kárner einen Brief, dass er in Preßburg Ratsherr und Stadthauptmann sei, was mich ungemein freute. Später war ich bei Kutschersfeld; da mich aber das Auge so schmerzte, war ich um 9 h schon im Bett.
Band 01 (I.), Seite 48r
01.08.1798
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