Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3585]

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1807
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Sehr warm. Früh kam Moreau, brachte mir Quittungen zusammen zu 30 fl. 37 x, welche ich als Ersatz von der Rotter’schen Konkursmasse für meinen großen Verlust erhalten soll. Den Vormittag bei der Gräfin, Keglevich und sonst meine Geschäfte besorgen. Dem Grafen schrieb ich und schickte ihm eine Bittschrift der Marsigli. Mittags aßen Therese und ich im Römischen Kaiser, trafen da Pflaum (?), später kam Koch. Wir plauderten vom Theater, der Regie, den neuen Theatergesetzen etc. Nach Mittag kam Neumann und erzählte mir, dass Hofmüller die Oper „Der Zauberkuss“ ganz von Costenobles Buch abschrieb, welches ihm Neumann gab und zum Lesen lieh. Ich fuhr mit der Brandl wegen dem Rekruten Bayer zur Nitschner und Obersten. Abends ins Leopoldstädter Theater, zum 2. Mal „Der Zauberkuss", von Hofmüller gestohlen, das „Alte Kind“ vom Costenoble. Musik von Tuczek, Dekorationen von Czermak. Ich fand Bayer, lernte Passy kennen, ersterer war mit seiner Geliebten und Tante. Ich langweilte mich, hatte Verdruss und war froh, als ich zu Haus kam. Die Oper hatte außer den Dekorationen und der an ein paar Stellen ganz hübschen Musik gar kein Verdienst. In der Nacht gab es ein erschreckliches Gewitter, es stürzten Regengüsse herab. Therese war mit der Brandlin zu Haus und später führte sie die Diana auf die Glacis, wo sie Korntheuer begegnete, der sie begleitete.
Band 06 (VI.), Seite 41v
27.05.1807
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