Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3580]

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1807
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Trüb, abwechselnd Regen. Früh arbeitete ich, dann zur Gräfin, Keglevich und Lissl, dem ich das vom Goldarbeiter erhaltene Porträt zeigte, dann zur Hauptmaut. Bei Hahnl plauderte ich von Lang, und gab für das Tuch die 30 fl. Am Vormittag war Therese zu Haus. Mittags allein, nach Mittag zu Hause. Zu Fischer, dann ins Theater-Bierhaus und ins Theater. Hensler gab heute vom Kringsteiner „Die Faschingswochen“, Oper in 3 Akten mit Musik von Kauer. Ich hoffte, da nach 3 Wochen wieder Compagnie zu finden, täuschte mich aber. Vorher war ich beim Pferdehändler Friedrich und beim Peter im Garten, wo ich seinen neuenTempel recht artig fand. Wir plauderten, tranken Bier. Es gefiel ihm mein Beinkleid, von Espagnolet quadrilliert, und ich machte ihm mit Frack und Beinkleid ein Präsent. Später kam Jungmann, dem er mit Freuden von seinem neuen Geschenk erzählte. Im Theater langweilte ich mich sehr. Es sollten nachher Czermaks neue Dekorationen probiert werden; sie wurden mit dem Aufhängen nicht fertig und so unterblieb es. Im Hereingehen begegnete ich die alte Schmirer mit Jeanette, und begleitete sie. Therese war mit Goldmann im Burgtheater, „Kaiser Hadrian“; machte heute weniger Glück.
Band 06 (VI.), Seite 41r
22.05.1807
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