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Kühl, etwas Regen. Weigls Einnahme im Kärntnertor-Theater „Kaiser Hadrian“, Oper in 3 Akten, bearbeitet von Sonnleithner, Mayers Name blieb ganz weg. Therese holte Klimbke ab, um ihn nach Hetzendorf zu fahren, da er aber in Schmerzen lag, nahm sie Nina mit und frühstückte bei Mayer. Seppel führte sie um, und den Weg nach Liesing zu. Ich schrieb gleich dem Grafen und Fuchs nach Eisenstadt und ging zur Gräfin, Keglevich und brachte ihnen Sitze zu Weigls Oper. Reimann wartete meiner schon, ich ging mit ihm zum Magistrat, wo in der äußeren Ratssstube die Gründe des ehemaligen Armensünder-Gottesackers für das Bürgerspital lizitiert wurden. Origoni war auch da und kaufte No. 6, ich lizitierte für Reimann No. 9, den Quadratklafter zu 19 fl 30 x, der Platz misst 199 Quadratklafter. Erst um 1 h kamen wir vom Magistrat weg. Lefèvre und Mayer waren unsere Gäste, Klimbke blieb aus. Nach Mittag auf die Hauprmaut, sprach mit Vogelhuber, war im gräflichen Haus, dann schrieb ich einen 2. Brief an den Grafen und antwortete auf seine kritischen Anmerkungen wegen meiner Zulage. Schrieb ihm derb, dass ich selbe schon längst verdient habe, dass ich im Besitz seines Vertrauens, stolz auf mein Betragen bin und jedem die Stirn biete, der mir etwas anhaben will. Sobald man von ihnen etwas will, haben diese Menschen immer tausend Ausflüchte. Bei Therese jausneten die Mayer und Lefèvre, und alles ging in die Oper, Therese aber ins Burgtheater „Die Unglücklichen“ und „Beschämte Eifersucht“, Ochsenheimer als Hofrat Stetz (?), in ersterer Rolle gefiel er sehr. In der Oper war es voll. Sie gefiel außerordentlich, wurde gut gesungen, aber mittelmäßig gepielt. Die Dekors vom Janitz sind vortrefflich. Ich war neben Wisenfeld, Schwarz und Rottruff plaziert.
Band 06 (VI.), Seite 40v
21.05.1807
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