Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3577]

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1807
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Windig, abwechselnd trüb, großer Staub, abends kalt. Um 8 h fuhren Therese und ich in den Spielmannischen Garten nach Oberdöbling, um der Maurer einen Besuch zu machen. Um 10 h in die Stadt, Mayer von Hetzendorf wartete meiner schon. Er begleitete mich zur Gräfin und Keglevich, wo ich ihm die Zimmer zeigte. Dann führte ich ihn in die Probe von „Adrian“, wo ich als erstes den Schuft Sonnleithner erblickte, der sich unterstand, bei „Ines“ den Wanzmann zu fragen, wie ich hereingekommen sei. Ich blieb einen Akt und plauderte mit Saal und Gyrowetz. Maurer und Mayer von Hetzendorf waren unsere Gäste. Vorher war ich mit Nagl bei Krauss (?), wegen einer Ottomane und Vorhänge aufmachen. Gleich nach Tische kam Klimbke, nach 4 Monaten zum ersten Mal wieder, später Neumann. Wir waren den ganzen Nachmittag zusammen, plauderten und so verstrichen die Stunden unvermerkt. Bei Therese war die Töpfer Babett, welche sie von ihrem Kinde von Bonkovsky (?) unterhielt. Klimbke und ich gingen ins Burgtheater, zum ersten Male „Auf und ab“, Lustspiel in 1 Akt von Moritz Dietrichstein, übersetzt aus dem Französischen, eine Satire auf die Cavaliers und ihre Kammerdiener, dann „Paul und Rosette“. Leer, missfiel und wurde gezischt. Ich plauderte mit Schön, Preisinger und Vogovics, ging nach dem Stück nach Haus und legte mich.
Band 06 (VI.), Seite 40r
19.05.1807
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