Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3575]

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1807
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Pfingstsonntag. Ein schöner Tag. Therese ging früh in die Kirche, und um 8 h fuhren Therese, Weidmann und ich – wozu noch unsere Diana kam – auf dem breiten polnischen Würstl ins Haus, wo ich noch mit der Gräfin zu tun hatte. Dann zur neuen Linie, wo uns Nina und Goldmann erwarteten, die zu Fuß hinausgingen. Wir marschierten über Meidling, brachen in den Schönbrunner Garten ein, wozu uns Mayer den Schlüssel sandte, ruhten aus und schlichen herum. Erst gegen Mittag kamen wir nach Hetzendorf. Wir brachten Mayer eine Vorrede zum „Adrian“ und einen Brief vom Sonnleithner mit. Es war heute alles in froher Stimmung, auch ich vergrub meinen gestrigen Verdruss und überließ mich der Freude. Bei Mayer trafen wir Lefèvre. Wir waren munter, nur Therese und Goldmann verdarben uns die Freude, weil beiden übel wurde und sie sich legen mussten. Nach dem Schlaf befand sich Therese besser. Nach Mittag regnete es etwas. Ich machte Therese und dann Goldmann den Spaß und ließen uns aufziehen im Gloriett. Nina und Weidmann gingen zu Fuß, letzterer betrug sich unartig und durfte nicht mit hinabfahren. Um 6 h begleitete uns die Gesellschaft in den Schönbrunner Garten. Wir schlichen durch, sprachen bei Wagner in der Apotheke ein und erquickten uns mit abgegossenen Wasser. Um 5 h begannen wir unsere Fußreise nach der Stadt, wo wir um 10 h ankamen.
Band 06 (VI.), Seite 40r
17.05.1807
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