Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3571]

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1807
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Feuerwerks-Ankündigung, also trübe und abwechselnd Regen. Früh zum Stessel, zum Batthyány und Klimbke in sein neues Quartier, dann zur Gräfin und Keglevich. Auch war ich einen Augenblick in der italienischen Probe zur „Ines de Castro“. Mittags war Moreau unser Gast. Wir plauderten vom Brünner Theater, er brachte mir Zetteln. Ich gab ihm den von mir und Haim unterschriebenen Auszug von der am 14. Nov[ember] 1789 gesch[ehenen] Auff[ührung] von „Menschenhass und Reue“. Nach Mittags allein, ich arbeitete und las. Therese ging zum Reimann spazieren, las bei ihrer Rückkunft die Wiener Zeitung und wurde sehr überrascht, als sie las, dass der Wilhelm Hitzinger am 8. Mai 19 Jahr alt gestorben ist und man es uns gar nicht wissen ließ. Sie sang im Burgtheater „Caliph“, vorher ein Lustspiel „Herz und Verstand“. Ich begab mich ins Kärntnertor-Theater „Jäger“, Ochsenheimer als Amtmann Zeck. Ich sprach mit Stone (?), Collin, fand wenig Bekannte und saß sehr aufmerksam. Alle spielten vortrefflich, Ochsenheimer gefiel sehr. Er nuançierte den Charakter vortrefflich, und als er vorgerufen wurde, sprach er: „Dem Dichter, der Unterstützung dieser vortrefflichen Künstler verdanke ich diese Ehre; mein Verdienst ist klein“.
Band 06 (VI.), Seite 39v
13.05.1807
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