|
3534
1807
4
6
Heiter, aber kalt. Vorabend des Geburtsfestes des Johann Baptist Batthyány; „Das Urteil des Paris“ von Kotzebue, dann Pas de deux von Marie und Cavriani getanzt, dann großes Souper. Früh gleich zur Gräfin, ließ alles ausräumen, Dolleschel kam mit seinen Leuten, das Theater aufzuschlagen. Ich musste mich auch noch für die Garderobe sorgen. Gegen 12 h war Probe. Therese ging früh zu Großbauer und brachte ihnen die Loge zu „Iphigenie auf Tauris“, die Therese nachher wieder holen musste und ihnen dafür 4 gesperrte Sitze brachte. Bis nach 1 h war ich bei der Probe, vorher auf Josephinens (?) Billett bei der Polly, die immer ökonomische Zwiste haben. Mittags allein, nach Mittag kam Schreibers und die Sieber. Ich ging ins Tuchgewölbe und kaufte für Schreibers blaues, für mich aber schwarzes und grau meliertes Tuch, wie teuer (?) Dann fuhren Therese, die Sieber und ich in die Porzellanfabrik und in den Prater, stieg bei Benkós Kaffeehaus ab und trank oben Kaffee. Von 5 h bis Mitternacht 1 h war ich beim Grafen, ich musste sogar auch Therese vom Burgtheater – „Jurist und Bauer“, „Proberollen“, von der Renner gespielt – holen lassen. Sie brachte den Schmuck und zog die Révay an, die allgemein gefiel. Therese wurde von der Gräfin ein Platz unter den Damen angewiesen. Es war alles mit meinem Arrangement sehr zufrieden und machte mir viele Komplimente. Ich ließ im Frauenzimmer decken, und Therese soupierte mit der Jungfer, Dolleschel (?) und den 2 Violinisten mit Geiger (?).
Band 06 (VI.), Seite 35r
06.04.1807
|