Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3486]

3486
1807
2
17
Heiter. Früh machte ich die Klassensteuer-Fassion und den Banco-Zettel-Tilgungsfond. Später zur Nitzky wegen Perlen fassen, ins Haus, wo ich die Perlen inventierte, zur Hausfrau Kunz. Mit ihren Mädeln sang Therese. Mittags waren wir allein, nach Tische ging ich zum Rohrweck, später fuhr ich mit Therese zum Brandmayer, spendete Trinkgelder für Rohrwecks Kalesch aus. Eben begrub man den Prälaten der Schotten. Therese machte Toilette, sie sang im Burgtheater „Caliph“, danach Viganòs Ballett „Gedemütigter Eigensinn“. Ich ging ins Komödien-Bierhaus, fand Sonnleithner und plauderte mit ihm 2 Stunden. Zum Schluss ins Ballett, wo ich den Jos[eph] Seiler von Klosterneuburg traf, und mich freute, dass ich Compagnie fand. Mein Bruder bekam, weil so streng rekrutiert wird, eine Zustellung, weswegen Therese an Großbauer schrieb und nach der Oper selbst zu ihm ging. Er konnte aber diesmal nichts tun, und so wurde bestimmt, dass er morgen zu Fuß nach Eisenstadt geht. Lauter Fatalia, man erholt sich von einem Schlag zum anderen nicht.
Band 06 (VI.), Seite 29r
17.02.1807
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b