Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3469]

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1807
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Sehr kalt, aber heiter. Der Vormittag wie gestern, nur war ich heute für Mebes 4000 fl. bei David Wertheimer erheben. Therese war wegen ihrer Gage in der Kasse und hörte das Schimpfen wegen Verbot des Familien-Entrées. Ich war bei Kárner, der sagte mir, dass Weidmann sich heute beim Fürsten wegen seiner Frau und Sohn wacker expektorierte. Klimbke brachte ich von Kárner Wein, der glaubt, dass solche Infamie abgeändert werden müsse. Nach Mittag arbeitete ich. Therese ging hinaus, den kranken Neumann zu besuchen und sprach auch von dieser saubern Geschichte. Ich holte abends den Kárner ab und fuhr mit ihm ins Theater an der Wien „Alles muss heiraten“, Lustspiel in 4 Akten von Stegmayer, lokal geschrieben, mit einem Contratanz von Hornung. Ich sprach Lissl, Michel von der Schmutzereien der Billetts, und wurde so durch Compagnie von diesem elenden Machwerk entschädigt. Darin kommt das Bierhaus zur Kugel, worin der blinde Poldl Harfe spielt und singt, dann der Kanal mit dem Schleifen vor. Nach jedem Akt wurde gezischt und erst vollends nach dem Contratanz. Therese kam von Neumann ganz erbost von seinem Zorn über die Indiskretion der Cavaliere zurück, und war den Abend bei Hocheder, wo Huber mit ihr sang.
Band 06 (VI.), Seite 27v
31.01.1807
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