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Stürmisches Wetter. Den ganzen Tag schneite und wehte es außerordentlich. Therese hatte Probe von „Delia und Verdican“. Ich war bis 1 h beim Grafen. Mittags allein, nach Tisch kamen Dichtler, Möglich und Alexandrovits (?), dem ich seine Verteidigungsschrift übergab. Später zu Kárner, wo ich mit Wallinger (?) und Hampel sprach, und wir wegen Umarbeitung des „Freudenfestes“ den Castelli zitierten. Mit diesem ging ich im größten Wehen an die Wien „Es bleibt unter uns“, Lustspiel in 4 Akten von Schildbach, Debüt der Adamberger und Goldmann. Leider blieb es nicht unter uns und wurde bekannt, dass das Stück nichts taugt und die Rollen der beiden Mädchen gar nicht auszeichnend sind. Am Schlusse führte der brave Scholz beide hervor, die A[damberger] rechts, die Goldmann zur linken und empfahl sie als junge Sprösslinge der Gnade und Nachsicht des Publikums, nannte dabei die unvergessliche Adamberger, worüber ein allgemeines Klatschen entstand, und bat zum Schluss auch für den alten Oberförster um ferneren Schutz. Es war nicht sehr leer, ich fand gleich Compagnie, plauderte mit den Neumannischen, Michel, Umlauf Lini, Pfeiffer, Möglich, Gottdank. Schlich immer herum und suchte so den Abend zu passieren. Therese war den Abend allein, arbeitete am Schal und hatte Wobraska zur Gesellschaft.
Band 06 (VI.), Seite 27r
24.01.1807
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