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Schnee. Früh ging ich zu Stessel, plauderte mit ihm, dann zum Grafen und Keglevich. Kárner und Hampel lud ich für morgen zum Speisen ein, auch Klimbke ließ ich einladen. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Gottschlig (?) und Scheiger machten uns Besuch und empfahlen sich bei dem Debüt seiner Frau als Margarethe in den „Hagestolzen“ im Burgtheater. Es war nicht voll, ich sprach die Goldmann, Weidmann, hatte mitunter ein bisschen Langeweile. Die Stephanie gefiel, wozu ich mein Möglichstes beitrug, wurde vorgerufen und dankte in gewöhnlichen Ausdrücken. Auch sagte sie, dass der Beifall und die Nachsicht, welche ihr vor Jahren wurden, jetzt erneuert, ihr höchstes Glück, der Inbegriff ihrer Wünsche sei. Heute erhielten Therese und Nina wegen Vorbereitung der Choristinnen von der neuen Direktion ein sehr undelikates Dekret, Fürst Esterházy, dzt. Präses. Es beleidigte uns so sehr, dass ich auf der Stelle den Entschluss fasste, dagegen eine Vorstellung zu machen. Therese war denn Abend bei der Rohrweck, wo sie die Kranke und den mürrischen Gemahl sehr delikat behandelte.
Band 06 (VI.), Seite 24v
07.01.1807
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