Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [344]

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1798
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Früh um 5 h stand ich auf und ging düster und schwermutsvoll auf dem Platz herum; es war ein trüber, regnerischer Morgen. Nachher schrieb ich an Therese und Klimbke. Beiden schilderte ich das Elend meiner Lage; Theresen schickte ich Milchbrot. Mittags aßen der Stallmeister und ich zusammen, welcher um 12 h nach Wien fuhr und meinen Brief und Brot gleich selber zu übergeben versprach. Um 2 h mittags kam Graf Carl an; ich arbeitete bis 7 h, da kam Graf Carl mit dem Fürsten in den Stall und fuhren nach Großhöflein. Mit Graf Carl sprach ich von Geschäften und sagte ihm, dass ich Hochselbem morgen früh aufwarten werde. Um 8 h erhielt ich einen Brief von Klimbke und Therese, worin sie mir viel Gutes und Tröstliches schrieb und mich etwas beruhigte. Abends soupierte ich bei meiner Mutter, las ihr Theresens Brief vor und legte mich um 11 h beruhigt schlafen. Wie gut ist Therese ! Dieses Mädchen verdient gewiss den besten Mann und ich kann mir in ihren Armen die seligsten Tage versprechen.
Band 01 (I.), Seite 46r
17.07.1798
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