Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [343]

343
1798
7
16
Um 6 h stand ich auf. Ich war sehr düster, denn ich entbehrte Theresen. und suchte mich gleich an meinen Geschäften zu zerstreuen. Mittags aßen der Stallmeister und ich zusammen und sprachen so recht offenherzig zusammen. Da versicherte er mich, dass er den fürstlichen Dienst verlassen und den kaiserlichen als Kabinettskurier annehmen wird; dass in unserem Haus ein Stallmeister, der noch zugleich ein geschickter Rechnungsführer ist, in Vorschlag ist, dass mein Platz gewiss aufgehoben wird. Wir schwätzten lange zusammen und beinahe wurde ich zur Verzweiflung gebracht. Ich war so traurig und fühlte, dass mein Leben die schrecklichste Last ist. Abends war ein fürchterliches Gewitter, so stürmisch, als meine Seele ist. Ich säß mit dem Stallmeister auf unserer Bank, meine Mutter besuchte ich einen Augenblick und um 9 h legte ich mich schlafen.
Band 01 (I.), Seite 46r
16.07.1798
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b