Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3387]

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1806
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Heiter. Schon um 7 h brachte mir Martin ein schmeichelhaftes Billett vom Grafen mit 10 Dukaten in Gold, und bat mich, dem Filz alles abzunehmen und bis zu Albinskys Eintritt zu übernehmen. Ich ging hin und hatte bis ½ 3 h zu tun. Mittags allein. Nach Tische fuhr ich mit Therese zum Büsser, Wallner und Porzellanfabrik, wo mir Passy eine Schale mit einem Gedenken von Goethe schenkte. Therese hatte große Freude darüber. Sie machte Toilette zu den „Wandernden Komödianten“ im Burgtheater, ich begab mich nochmals zu Keglevich, dann ins Kärntnertor-Theater. Nach 6 Monaten trat Weidmann wieder im „Findelkind“ auf, vorher die „Überlisteten“. Ich fand Benkó, sonst aber wenig Compagnie. Es war sehr voll, Weidmann wurde sehr brillant empfangen. Beim Auftritt sagte er: „Jetzt haben wir uns schon lange nicht gesehen“. Der Schulz antwortete: „Es freut uns, dass Er wieder da ist“. Auf beide Reden entstand ein außerordentliches Klatschen, jeder Abgang wurde mit Klatschen begleitet. Am Ende hielt er eine Rede mit Irren, so lang Spalieren, Parieren, bis ihm der Tod wird das Maul petschieren etc, welche sehr gefiel und beklatscht wurde. Heute war Therese mit ihrer Mutter, Nina und Rosel bei der Kaiserin auf Simon[is ?] Recom[mandation ?]
Band 06 (VI.), Seite 18v
10.11.1806
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