|
3383
1806
11
6
Therese erwachte und hat an ihrem kleinen Hund große Freude. Früh regnete es und nach Mittag war es sehr windig und kalr. Der Vormittag wie gestern. Therese hatte Probe von „Marie von Montalban“. Sie speiste allein und hatte Besuche von Lissl. Ich aß mit Stessel in der Österreichischen Kaiserin. Nach Tische fuhr ich mit Therese und Benkó Nanett die Runde herum, auch in die Porzellanfabrik. Abends waren wir zu Haus, es kam die Brandlin und Reserl, später Hitzinger Joseph. Sie plauschten, ich revidierte die Hausrechnungen. Beim Brandl wissen sie nun seit 3 Wochen vom Franz gar nichts. An einem Sonntag nachts verlor er sich aus dem Kaffeehaus und niemand weiß wohin. Heute kam die Nachricht, dass Murat, Großherzog von Berg und Cleve, am 27. Oktober den Hohenlohe total geschlagen und die so ausgerufenen Gens d' armes gefangen. Die Königin soll nach St. Petersburg, der König aber in Königsberg sein. Die Franzosen sind den 24. In Berlin eingerückt, Napoleon ist in Charlottenburg.
Band 06 (VI.), Seite 18r
06.11.1806
|