Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3381]

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1806
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Wie gestern. Früh zu Keglevich, Komödiengassel und zu Woller gratulieren. Ich fand nur die Lisette, die mich im neuen Quartier herumführte. Therese war wegen unserem Silber bei Krautauer. Ich besuchte Kárner, ging mit ihm auf den Markt, kauften bei der Weiß Casimir. Kárner begleitete mich, ich sprach auch mit Stessel. Mittags allein, nach Tische arbeitete ich. Therese fuhr wegen Kerzen der Rivolla zum Peter, dann ich mit ihr zu Reimann, Töpfer, Koch. Beide lud sie am Freitag zu uns zum Speisen. Abends waren wir ganz allein. Therese stickte, ich schrieb, las den „Othello“ von Voss übersetzt, und trollten uns früh ins Bett. In den Zeitungen sind mit jedem Tage die Nachrichten für die Preussen trauriger. Ihre Armee ist schon ganz aufgerieben, sie haben ihre Artillerie, Bagage, alles verloren. Ihre Königin ist als Amazone in Dragoner-Uniform ihres Regiments stets bei der Armee gewesen.
Band 06 (VI.), Seite 17v
04.11.1806
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