Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [338]

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Ein sehr merkwürdiger Tag. Früh um 8 h ging ich zum Grafen Carl und war länger als eine Stunde bei ihm. Es gelang mir, sein Herz zu rühren, und versprach mir, zu meiner sicheren Existenz und zu meinem Hierbleiben sich zu verwenden. Nachher ging ich zu Therese, teilte ihr meine Freude mit und sagte ich der Mutter, dass sie den Grafen besuchen möchte, setzte ihr auch ein Billett an selben auf. Später ging ich zum Fürsten auf die Landstraße. Speiste bei Therese, heute gab es einen frohen Tag. Nachher besuchte ich v. Kárner bei Steindl und ging mit ihm Tücheln kaufen für die Sepherl der Gassmann, dann für unsere Dienstmägde. Abends ging ich ins Burgtheater, man gab den 3. Akt der „Doppelten Erkenntnis“ und das Ballett „Hamlet“. Nach der Oper kam Therese und Nina auf das Parterre, wir schwätzten zusammen und Therese teilte mir ihre Furcht in Bezug auf den wandelbaren Charakter des Grafen Carl mit. Zu meiner Beruhigung will ich es nicht glauben. Nach dem Theater gingen Klimbke und ich zu Taroni, aßen Gefrorenes und jeder ging nach Hause. Obermayer begleitete mich bis zum Schottentor.
Band 01 (I.), Seite 45r
11.07.1798
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