Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [337]

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1798
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Ein schöner, heiterer Morgen. Ich hatte eine düstere, schreckliche Nacht; der mögliche Verlust von Therese, meine Bestimmung nach Eisenstadt, verbunden mit allen Qualen eines unzufriedenen Lebens, brachten mich bald zur Verzweiflung. Ich arbeitete bis 9 h und ging zum Grafen Carl, suchte ihn dreimal vergebens. Später besuchte ich v. Kárner, der gestern von Preßburg kam, fuhr mit ihm in den Prater, speisten da in Gesellschaft Amaliens und der Brandlischen und feierten Amaliens Namensfest. Zum Salieri und Weidmann ging ich ebenfalls und fand niemanden. Nach 4 h fuhren v. Kárner und ich in die Stadt, v. Kárner zu Sophie, ich zu Theresen. Abends gab man mit mozartischer Musik zum ersten Mal „Die Hochzeit des Figaro“ deutsch. Zu meinem Vergnügen gefiel die Oper allgemein und wurden am Ende alle herausgeklatscht. Nach dem Theater gingen Tonerl und ich nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 45r
10.07.1798
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