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Heiter, nach Mittag kalt. Mit Küssen weckte ich Therese, brachte ihr meine herzlichen Wünsche und zeigte ihr den Interims-Schein auf 1000 fl. von Stessel vom 1. Oktober, welcher ihr aber nicht viel Freude zu machen schien. Früh kam die Rosalie, Goldmann, Barany, Gulyás, die Großbauerischen, Rivolla’schen, Scheiger, Lienhart, Salieri etc. Therese ging zur Salieri und Hitzinger. Ich wagte es aber noch nicht, auszugehen. Eckhart und mein Bruder waren unsere Gäste. Krautauer brachte heute unser Silber, vermehrt und verschönert, nur ist das Alte noch nicht poliert und das Neue noch nicht gestochen. Therese führte den Eckhart nach Haus, holte in ihrem grauen Überrock ihre Mutter ab und fuhr mit ihr spazieren. Ich schrieb und las zu Haus. Sie brachte den Reimann die Loge und machte sie glücklich. Den Abend waren Therese und ich allein, lasen und hielten Revue über unsere Billetts.
Band 06 (VI.), Seite 15r
15.10.1806
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