Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [336]

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Um 5 h stand ich auf und arbeitete, aber mit welchem Mut, das kann sich jeder leicht denken, und jener am besten, der in einer ähnlichen Lage war. Um 9 h besuchten mich Senestri, Kollmann und Klimbke, dann kam auch die Ruschitzka. Wir sahen im Hause alles an, um 10 h fuhren wir zusammen in die Stadt; ich ging zu Stadler (?) in die Schlange (?). Mittags aßen wir zusammen in der Ungarischen Krone. Auf dem Graben begegnete uns Sophie mit der wunderlichen Tante; wir begleiteten sie ins Gasthaus zur Schwann und versprachen, sie abends in den Garten auf die Landstraße zu führen, welches wir auch treulich hielten. Nach Tische besuchten wir den Hofsekretär Palocsay, erwarteten da den Bruder samt Sophie und der Tante von Ödenburg. Als sie ankamen, empfahl ich mich und ging zu Therese, die heute in „Un passo“ spielen musste. Um 6 h ging ich zur Bastei, später zu Klimbke mit Andreaczy und wir fuhren alle zusammen in den Garten auf der Landstraße; der Abend war windig, regnerisch und im Garten war es kein Vergnügen. In meiner Seele war es auch so stürmisch, dass ich von nichts warmen Anteil nehmen konnte. Wir retirierten uns bald vom Garten in die Zimmer und fuhren dann nach Hause. Klimbke, Senestri und ich soupierten im Seitzerhof und um 10 h ging jeder nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 45r
09.07.1798
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