Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3301]

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1806
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Um 4 h stunden wir auf, fuhren über Fahrafeld nach Neuhaus. Schon war die erste Platte gegossen. In der Hütte fanden wir Niedermayer (?), mit dem jungen Chotek (?), den Verwalter Schwarz (?) und das andere Fabrikspersonal. Niedermayer empfing uns sehr freundschaftlich, zeigte und erklärte uns die ganze Manipulation. Wir frühstückten mit ihnen, besuchten das alte, halbverfallene Schloss, die Kirche, spendeten Gaben an die in Löchern ohne Dach wohnenden Armen, gingen eine Partie in den Wald, dann zu dem vortrefflichen Brünnl. Hier kam uns der Wagen nach und wir nahmen mit dem besten Dank Abschied. Es war schon ½ 12 h, diese Stunden wurden vortrefflich zugebracht. In Fahrafeld nahmen wir den Kontrollor Graf (?) mit, bei welcher Gelegenheit ich Hohenwalds Schwägerin sprach. Graf war sehr artig, führte uns anfangs in Rosthorns Streckmaschine (?) und Knopffabrik, dann bei Pottenstein – wo uns der Reibnagel brach – in Steiners Klingenfabrik und Kupferhammer, wo Münzen gemacht werden. In letzterer empfing und führte uns ein artiges Mädchen herum, eine Beamtenswaise. Ich kaufte da Dosen für Rivolla. Sie öffnete uns den schönen Garten und wir gingen über die Wiese nach Pottenstein, wo uns das bestellte Mittagmahl trefflich schmeckte. Der Horizont heiterte sich ganz aus und es wurde ein angenehmer Tag. Um 6 h kamen wir nach Baden, stiegen beim Scheiner ab und nahmen Kaffee und Gefrorenes. Nina fand den Hoffmann, Reichs Agenten wieder und so fuhren wir um 7 h nach Wien.
Band 06 (VI.), Seite 9v
16.08.1806
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