Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3284]

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1806
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Vormittags sehr schwül, mittags Regengüsse, dann anhaltender Regen. Übersiedlung nach Hernals, zu Rivolla, Hernals 18. Früh ins Loprestische Quartier, zum Grafen, mit ihm in die Neulingischen Wolle-Magazine, dann brachte ich Treitschke 3 Bouteillen Tokajer. Er badete eben wegen seiner Wunde, ich sprach nur sie. Ich war im Huterer-Gewölbe wegen meinen bestellten Hüten, dann zum Speisen. Eckhart und mein Bruder waren unsere Gäste. Mittags kam auch Lissl, ich gab der Compagnie die Schlüssel zur Loge in „Deux Journées“. Nach Mittag wurde trotz dem Regen Hals über Kopf zusammengerichtet und Punkt 4 h fuhr Therese mit der Sepherl in einem Fiaker nach Hernals, dann der Leiterwagen mit der Bagage nach. Beim Aufpacken sprach ich Rivolla im Vorbeigehen, seine Frau hat heute zu spielen in „Ein Stündchen war er fort“. Therese rangierte mit dem Hausknecht und der Sepherl alles in Hernals. Ich arbeitete bis 6 h, begab mich ins Loprestische Haus und ins Kärntnertor-Theater um zu hören, ob morgen noch die „Uniform“ sei. Dann erst, und zwar nach 7 h, trat ich zu Fuß meine Reise nach Hernals an. Ich fand alles in schöner, erwünschter Ordnung, Therese und Sepherl waren eben fertig. Wir machten der Gouvernante einen Besuch, plauderten mit den Kindern, ich schäkerte mit der Doppler. Da kam Rivolla und sie mit Mini, Trausmüller mit Winter, wir plauderten noch, warteten aber das Souper nicht ab sondern gingen um ½ 10 h schlafen. Erste Nacht in Hernals.
Band 06 (VI.), Seite 7v
30.07.1806
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