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Schwül und außerordentlicher Staub. Früh im Quartier und beim Grafen, spät erst zum Brandl. Mittags lag Therese wegen Kopfschmerzen. Mein Bruder war unser Gast. Nach Mittag arbeitete ich bis 6 h, dann nochmals ins Loprestische Haus. Abends ins Theater an der Wien, zum 1. Mal „Nina“, Oper in 1 Akt mit Musik von Dalayrac, von Mad. Roose gesungen, vorher aber „Augarten-Konzert“. Ein altes, abgedroschenes Machwerk; es war nicht voll und wurde trotz dem vortrefflichen Spiel von Mad. Roose für langweilig gehalten. Ich sprach mit Wirth, Klimbke, Neumann und die ganze Compagnie stimmte bei. Roose wurde, obwohl viele nicht einverstanden, mit allgemeinem Beifall vorgerufen und sagte: „Im Vertrauen auf Ihre Nachsicht machte ich diesen Versuch und ich fühlte sie“. Ich fand Therese außer Bett und freute mich innig darüber. Sie exerzierte sich auf der Gitarre, dann plauderten wir noch, sprachen von der morgigen Übersiedlung nach Hernals, von Goldmanns Souper bei Trausmüller und Winter und kamen ein bisschen spät ins Bett.
Band 06 (VI.), Seite 7r
29.07.1806
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