Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3278]

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1806
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Ein angenehmer Tag. Begräbnis des Kriegs-Präsidenten Latour, mit allem seiner Würde anklebendem Pomp. Früh zum Keglevich, der noch schlief, in sein Quartier und zum Grafen. Bald nachher kam Keglevich und es gab einen gewaltigen Sturm, bei dem ich mich sehr expektorierte. Von da ging’s ins Quartier, wo ich ihn von allen Sottisen überzeugte und sich alles ausglich. Dann erst brach ich wie ein Donnerkeil über alles und den Buben Filz los und kühlte mich ab. Von da wieder zum Grafen, wo ich bis 2 h blieb. Mittags allein, nach Tische arbeitete ich. Nach 4 h sah ich mit Franz Brandl beim Brandmayer den Leichenzug, dann nach Haus. Abends ins Kärntnertor-Theater in die Loge „Maitag“ und „Spiele des Paris“, um mit Lissl zu reden. Später begab ich mich gegen Währing, um den Rückzug von aller Infanterie und Kavallerie zu sehen. Es waren sehr viele Menschen, und ich traf fast überall Compagnie. Der Abend war kühl und großer Staub.
Band 06 (VI.), Seite 6v
24.07.1806
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