Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3274]

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Heiter. Früh mit Therese zu Quarin, Abschied nehmen, weil er morgen auf 14 Tage verreist. Dann ich zum Grafen, Therese zu den Phillebois. Mittags zu Hause, nach Mittag arbeitete ich an der Zinsfassion. Therese nahm heute ihren schönen Kamm, der wirklich allgemein gefällt und bei ihren Besuchen sehr schön gefunden wurde. Ich sollte heute zum Wrbna nach Baden; Geschäfte wegen blieb ich zurück. Ich wäre gerne hinaus gefahren, weil ich im Rückweg sicher Compagnie gefunden hätte. Mittags allein, vorher machte ich der kranken Polly einen Besuch und schickte ihr zu Essen. Nach Mittag erhielt ich wieder einen Brief vom Keglevich, der so schmutzig ist, dass er mir viel Galle machte. Ich bestimmte, ihm gar nicht zu antworten. Therese blieb den Abend zu Hause, ich deliberierte, welches der schlechten Theater zu besuchen ist: im Burgtheater „Hamlet“, im Kärntnertor-Theater „Singspiel an den Fenstern“, und bestimmte endlich, der Bequemlichkeit und Konversation wegen ins Kärntnertor-Theater. Ich ging vor dem Theater in der Kärntnerstraße herum, stand am Theater, suchte nach Aufheiterung und Compagnie und war froh, als ich selbe fand und ich mich zerstreuen konnte, denn ich war sehr missmutig. Beim Ballett war ich in der Loge.
Band 06 (VI.), Seite 6r
20.07.1806
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