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Früh zum Stessel, der mir sagte, dass das Theatergeschäft den Krebsgang ginge, dass Braun, als er bei Hofe um Entschädigung einkam, laut Rechnung 200.000 fl. Schaden ausweist, und jetzt beweist er mit der neuerlichen Rechnung 72.000 fl. Nutzen der Cavaliers, also seien seine Rechnungen unecht und diese Klausel habe der Kontrakt. Man zweifelt an vollkommenen Abschluss. Den Vormittag mit dem Grafen, Lissl und Keglevich beschäftigt, mittags allein. Ich bekam vom Grafen 3 schildkrotene Dosen, 2 gab ich dem Lissl. Therese war in der Kirche, bei Giáy und Krautauer. Nach Mittag arbeitete ich, ging mit Högler, Reimann, Remele und Keglevich ins Quartier. Abends ins Kärntnertor-Theater, zum ersten Mal „Admiralsschiff“, übersetzt von Treitschke, Musik von Berton, nachher „Paul und Rosette“. Eine alltägliche Handlung, elende Musik und durch die beiden Laucher ebensolche Exekution. Bei der See-Bataille war Treitschke so unvorsichtig und trotz aller Warnung so eigensinnig, sich vor eine Kanone zu stellen. Als selbe abgebrannt wurde, traf der Stoppel seinen Schenkel und machte ihn sehr bluten. Er wurde gleich verbunden. Die Oper machte kein Glück. Nachher ging ich ins Burgtheater „Mohrin“, sah die Goldmann eine empfindungslose Aurelia spielen, plauderte mit Klimbke, dann nach Haus.
Band 06 (VI.), Seite 4v
04.07.1806
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