Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3251]

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1806
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Warm. Ich muss heute noch zu Hause bleiben. Früh ging Therese mit ihren Perlen zum Walnefer und ersuchte ihn um baldige Verfertigung ihres Kammes. Ich ließ mir den Kutscher kommen und schickte ihn wegen den Wägen zum Brandmayer. Dann schrieb ich Kárner wegen der Taufe und schloss ihm einen Brief von Urbans Vater an Lorenz bei. Eckhart fand meinen Puls besser und glaubt, ich könnte morgen etwas ausgehen. Bartl kam von Baden zu Fuß, um sein armes Weib zu sehen. Ich versprach ihm, den Eckhart zu seinem Weib zu schicken, und er möchte nach Tische kommen. Bartl erschien nicht. Eckhart war unser Gast, Nina und Rosalie besuchten uns. Da brach Therese wegen dem Finettl wieder in Tränen aus. Gleich nach Tische kam der Graf zu mir, er stieg eben vom Wagen von Preßburg und machte mir Aufträge wegen der Wolle, welche morgen kommt. Ich schickte gleich Therese zu Neuling, dass er mir einen Commis schickt, um mit ihm alles zu verabreden. Nach Tische war ich mit Lesen und Schreiben beschäftigt und immer mit Therese allein. Es wurde schwül und trübe, und doch kann es nicht regnen Therese war mittags bei ihrer Mutter. Um 9 h legten wir uns wieder. Ich bin zu Hause so düster, es ist mir alles so ängstlich, so einförmig. Ich fühle mich schon besser, wenn ich Hoffnung habe, wieder auszugehen.
Band 06 (VI.), Seite 3v
27.06.1806
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