Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3235]

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1806
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Heiter, unerträglicher Staub. Heute sind es 6 Jahre, dass ich mein liebes Weib zum Altar führte; möchte sie mir doch durch meine ganze Lebensdauer bleiben ! Sie überraschte mich sehr angenehm mit einem Zettelchen, das bis auf das Ausgestrichene (?) der Abdruck ihres Herzens ist, und einer quadrillierten Weste von ihrem Kleide. Nach dem Frühstück fuhr ich herum, sie ging um 11 h mit Rosalie zur Weissenthurn, um da einige Duetten mit Hauschka zu probieren, welche sie in Laxenburg auswendig machen. Ich machte Eckhart einen Besuch im Spital, traf ihn aber nicht, sondern unterließ, er möchte heute unser Gast sein, und es geschah. Wir feierten heute unseren Jahrestag herzlich. Nach Mittag engagierten wir die Neumannischen zum Bade, Promenade und Jause. Es wurde beschlossen, bei der Hackel zu baden. Wir fuhren beim Schanzel über, begaben uns nach dem Bad über die Glacis zum Schlössel, wo Stegmayer mit Frau, Segenschmid (?), Klingmann mit Hruschka waren. Von dem Kindern war nur Wilhelm mit. Wir soupierten und begaben uns um 10 h nach Haus. Es war eine geräuschlose und doch gute Unterhaltung, mit der wir den 6. Jahrestag unserer Ehe feierten.
Band 06 (VI.), Seite 2r
11.06.1806
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