Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3234]

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1806
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Sehr warm. Der Bube Urban (?) hat sich von seinem Stich schon so erholt, dass er wieder ausgeht. Durch Vadász ließ ich ihm eine derbe Lektion sagen. Ich ging mit einem Brief von Fuchs zum Perinet, später erwarteten sie und Rosalie den Hauschka mit einigen Duetten, um etwas für Laxenburg zu probieren. Ich arbeitete, ging in beide Häuser nachsehen. Im Burgtheater „Puls“ und im Kärntnertor-Theater zum 1. Male deutsch „Die heimliche Ehe“ von Cimarosa. Vor Tisch besuchte uns die Roose und Riedl von Freudenthal. Mittags allein und nach Tische kam Hauschka und der Geselle vom Kilian Bianchetti, der uns am Sonnabend die Serenade machte, und bat um einen Dienst. Wir bestimmten ihn seiner schönen Stimme wegen dem Weigl zu empfehlen. Später Wallaschek, ich arbeitete, las und begab mich um 6 h ins Loprestische Haus, wohin ich Reimann, Remele, Nigelli und den Maurermeister bestellte, dann in die unglückliche Oper, von der ich nichts Gutes ahnte. Es singen Weinmüller, die Marconi-Köhl (?), dann der Anders und Demmer. Schon der schöne Tag trug wesentlich bei, dass es leer war, und die Besetzung einer ehemals ganz vortrefflich gehörten Oper bereitete vollends ihren Sturz. Im Parterre fand ich große Compagnie, Michel, Castelli (?), Klimbke, Riedl, Schulz, die es nur mir zuliebe aushielten, so sehr schlecht fanden sie die Produktion. Am Ende wurde es ziemlich modest ausgezischt Ich hielt es Therese zu Gefallen aus, welche ich samt der Goldmann nach Hause begleitete.
Band 06 (VI.), Seite 2r
10.06.1806
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