Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3233]

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1806
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Sehr warm. Früh fuhr ich zu meinen Handwerkern. Mich inkommodierte der Staub außerordentlich. Später ging ich ins Loprestische und gräfliche Haus, wo ich sehr verdrießlich wurde, da alle Arbeiten den Krebsgang gehen. Ich schrieb an meinen Grafen, war gegenwärtig beim Haber abladen und gab dem Maierknecht einen Pass mit. Mittags allein, nach Tisch arbeitete ich, es kamen Vadász und Engel. Später gingen Therese und ich ins Laboratorium, um Czermaks Dekoration zu sehen, wo wir auch Hensler trafen. Wir sahen Platzers hinterlassene Gemälde und Skizzen an; nachher begab sich Therese nach Haus, ich zum Brandl und Roose (?) wegen Kren (?), später mit Reimann ins Quartier, nachher zum Bildhauer Wallner, und da ich Eib (?) sah, in Compagnie zur Alster soupieren. Es war ein angenehmer Abend. Therese gab die Loge zu „Regulus“ in die Buchhandlung. Hensler sagte mir, dass ihm Sonnleithner versichert hätte, Joël arbeite es nun wegen den Theatern aus, binnen 2 Tagen wäre es nun entschieden. Joël erhalte die 40.000 fl. vom Braun und sei nun wieder ausgesöhnt. Ich glaube es kaum, weil es in hohem Grade Erschlaffung der Energie und aller Grundsätze wäre, wenn Joël mehr Einfluss bekäme, wehe der Kunst !
Band 06 (VI.), Seite 1v
09.06.1806
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