Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3219]

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Am Vormittag warm, am Nachmittag trüb. Schon um 8 h fuhr ich auf dem Würstl zu verschiedenen Handwerksleuten und blieb 2 Stunden, dann zum Assen (?) das Besteck für Wilhelm stechen zulassen, ins Loprestische Haus nachsehen, wo ich überall Ärger hatte. Nichts geht vom Fleck, überall nur Versprechungen. Meine Mutter speiste da und nahm Abschied, sie fährt morgen nach Eisenstadt. Wir gaben ihr Zucker, Kaffee, Slivovitza und für Nany 6 Ellen von Theresens schönem Percal mit. Nach Mittag kam Neumann mit Wilhelm und baten wegen der Firmung, die am Freitag werden soll. Therese singt heute im Kärntnertor-Theater „Opferfest“ mit Köhl und Anders, ich ging ins Theater an der Wien, „Mirina“, Drama in 3 Akten von Holbein, Musik von Gyrowetz, Roose tritt zum ersten Mal auf. Ich kam zu Kárner und unterhielt mich so in Compagnie. Das Ganze langweilte, Roose gefiel, doch glänzte sie nicht so, wie man vermutete. Am meisten gefiel die Musik. Das Arrangement und die Garderobe machten sich nicht vorzüglich. Die Roose und Gyrowetz wurden vorgerufen. Sie sprach etwas von Güte, die sie bis dahin begleitete, von Fleiß etc. Glück macht es nicht.
Band 05 (V.), Seite 126v
27.05.1806
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